Ab Juli 2025 gelten bei PayPal neue Allgemeine Geschäftsbedingungen – und die haben es in sich. Mit einem neuen Rewards-Programm, physischen PayPal-Karten und erweiterten Kündigungsrechten ändert sich für viele Nutzer mehr, als auf den ersten Blick erkennbar ist. Besonders beim Cashback-System und den Kartengebühren lohnt sich ein genauer Blick ins Kleingedruckte.
Wir geben einen kompakten Überblick darüber, was sich ändert – und wo mögliche Fallstricke lauern.
Cashback sammeln – aber nur unter Bedingungen
PayPal führt ein neues Rewards-Programm ein, mit dem Kunden ab 18 Jahren bei bestimmten Händlern Punkte sammeln können. Diese lassen sich später gegen Guthaben eintauschen oder beim Bezahlen verwenden. Das klingt zunächst nach einem Vorteil – ist aber an Bedingungen geknüpft.
- Punkte gibt es nur, wenn man den Kauf über einen PayPal-internen Link startet.
- Nach dem Kauf sind die Punkte zunächst „ausstehend“. Die Bestätigung kann bis zu 90 Tage dauern.
- Bei Reisen erfolgt die Freigabe erst nach Reiseende.
Zusätzlich behält sich PayPal das Recht vor, bereits gutgeschriebene Punkte wieder zu entfernen, z. B. bei Rücksendungen oder Rückbuchungen. Auch bei Verstößen gegen die Nutzungsbedingungen können Punkte entzogen oder Konten gesperrt werden.
Verfall nach 3 Jahren – und sofortiger Verlust bei Ausstieg
Ein besonders kritischer Punkt: Nicht eingelöste Punkte verfallen nach drei Jahren – gerechnet ab Ende des Jahres, in dem sie gesammelt wurden. Wer das Programm verlässt oder ausgeschlossen wird, verliert sämtliche Punkte sofort. Auch wenn PayPal das Programm komplett einstellt, kann das gesammelte Guthaben entfallen – eine automatische Auszahlung ist nicht garantiert.
Physische PayPal-Karten: Neue Optionen, neue Gebühren
Zusätzlich bringt PayPal eine neue Consumer Debit Mastercard heraus – als physische Karte für den Einsatz im stationären Handel. Die Nutzung klingt praktisch, ist aber nicht kostenlos:
- Einmalige Ausstellungsgebühr: 4,99 Euro
- Gebühr für Bargeldabhebungen: 2 Euro pro Abhebung, unabhängig vom Betrag
Wichtig: Zahlungen im Laden sind nicht durch den PayPal-Käuferschutz abgesichert. Dieser gilt laut AGB nur für Online-Transaktionen – ein relevanter Unterschied zu anderen Zahlungsmethoden.
PayPal erhält mehr Kontrolle – auch ohne Zustimmung
Mit den neuen AGB kann PayPal künftig bestimmte Änderungen auch ohne aktive Zustimmung der Nutzer umsetzen – etwa bei Gesetzesänderungen, behördlichen Vorgaben oder sprachlichen Anpassungen. Nur bei wesentlichen Änderungen wie Gebührenerhöhungen oder neuen Leistungspflichten ist weiterhin eine ausdrückliche Zustimmung notwendig.
Fazit: Cashback und Karten mit Haken
Die neuen PayPal-AGB bringen einige interessante Features, bergen aber auch Risiken. Wer vom Cashback-Programm profitieren will, muss sich genau an die Spielregeln halten – andernfalls verfallen Punkte oder werden rückgängig gemacht. Auch die neue Karte klingt praktisch, bringt aber klare Kosten und Einschränkungen mit sich. Insbesondere der Wegfall des Käuferschutzes im stationären Einsatz sollte bedacht werden.
Nutzer sollten die neuen Bedingungen genau prüfen – und bei Unklarheiten oder Unzufriedenheit die Möglichkeit zur fristlosen Kündigung vor dem Inkrafttreten nutzen.