Jährlich fallen über 150.000 Menschen in Deutschland auf Betrug bei PayPal und Kleinanzeigen herein. Eine neue, raffiniert inszenierte Betrugsmasche nutzt dabei die Unachtsamkeit von Verkäufern und Käufern aus. In diesem Artikel erfahren Sie, wie der Betrug abläuft und wie Sie sich effektiv davor schützen können.
Wie funktioniert der PayPal-Betrug bei Kleinanzeigen?
Der Betrug basiert auf einer ausgeklügelten Methode, bei der der Betrüger sowohl als Käufer als auch als Verkäufer auftritt. Hier ist der Ablauf im Detail:
- Inserat erstellen: Eine Verkäuferin bietet ein Handy auf einer Kleinanzeigenplattform zum Verkauf an.
- Interessent meldet sich: Ein vermeintlicher Käufer (der Betrüger) zeigt Interesse und kontaktiert die Verkäuferin.
- Parallel-Inserat: Der Betrüger erstellt gleichzeitig ein eigenes Inserat für das gleiche Handy.
- Unwissender Käufer: Ein echter Käufer entdeckt das Inserat des Betrügers und möchte das Handy kaufen.
- Zahlung an Dritte: Der Betrüger bittet den echten Käufer, das Geld per PayPal an seine "Frau" zu überweisen – tatsächlich ist das die Verkäuferin aus Schritt 1.
- Versand des Handys: Die Verkäuferin erhält die Zahlung und schickt das Handy an die vom Betrüger angegebene Adresse.
- Rückbuchung und Verlust: Der echte Käufer erhält kein Handy und fordert sein Geld über PayPal zurück. Die Verkäuferin verliert sowohl das Handy als auch das Geld.
Warum funktioniert diese Betrugsmasche?
Der Schlüssel zum Erfolg dieser Kleinanzeigen-Betrugsmasche liegt in der Umleitung der Zahlung und der Versandadresse. Da die Verkäuferin das Geld erhalten hat, schöpft sie keinen Verdacht und versendet das Handy an die angegebene Adresse. Der echte Käufer hingegen denkt, er habe an den Verkäufer gezahlt, erhält aber keine Ware und meldet einen Betrugsfall bei PayPal.
So schützen Sie sich vor Betrug mit PayPal und Kleinanzeigen
Um nicht Opfer dieser oder ähnlicher Betrugsmaschen auf Kleinanzeigenplattformen zu werden, beachten Sie folgende Sicherheitstipps:
- Versenden Sie Waren nur an die bei PayPal hinterlegte Adresse: Wenn Sie eine Zahlung über PayPal erhalten, prüfen Sie die im PayPal-Konto des Käufers hinterlegte Versandadresse.
- Bestehen Sie auf den PayPal-Käuferschutz: Achten Sie darauf, dass der Käufer die Option "Artikel oder Dienstleistung bezahlen" wählt und nicht "Geld an Freunde und Familie senden".
- Kommunizieren Sie ausschließlich über die Plattform: Halten Sie die Kommunikation innerhalb der Kleinanzeigenplattform, um im Betrugsfall Nachweise zu haben.
- Seien Sie misstrauisch bei abweichenden Anweisungen: Wenn der Käufer Sie bittet, an eine andere Adresse zu versenden oder Zahlungen von Dritten anzunehmen, sollten Sie vorsichtig sein.
- Prüfen Sie die Transaktionsdetails: Stellen Sie sicher, dass die Zahlung vollständig eingegangen ist und keine Einschränkungen vorliegen.
Was tun im Betrugsfall?
Wenn Sie den Verdacht haben, Opfer eines PayPal-Betrugs bei Kleinanzeigen geworden zu sein:
- Kontaktieren Sie PayPal: Melden Sie den Vorfall umgehend bei PayPal und schildern Sie den Sachverhalt.
- Informieren Sie die Kleinanzeigenplattform: Melden Sie den Betrüger, damit sein Konto gesperrt wird.
- Erstatten Sie Anzeige: Wenden Sie sich an die Polizei und erstatten Sie Strafanzeige wegen Betrugs.
Fazit
Betrugsmaschen auf Kleinanzeigenplattformen werden immer raffinierter. Indem Sie aufmerksam sind und die oben genannten Sicherheitstipps befolgen, können Sie sich effektiv vor Betrug mit PayPal und Kleinanzeigen schützen. Bleiben Sie wachsam und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen – so minimieren Sie das Risiko, Opfer eines PayPal-Betrugs zu werden.