Ab dem 5. Oktober 2025 müssen Banken bei jeder SEPA-Überweisung den Namen des Zahlungsempfängers mit der IBAN abgleichen. Das Verfahren heißt Verification of Payee (VoP) und soll Fehlüberweisungen und Betrug deutlich reduzieren.
Was passiert bei der Prüfung?
- Match – Name passt zur IBAN.
- Close Match – nur teilweise Übereinstimmung (z. B. Tippfehler, andere Schreibweise).
- No Match – keine Übereinstimmung.
Das Ergebnis siehst du direkt im Onlinebanking oder in deinem Zahlungsprogramm. Du entscheidest, ob du die Zahlung trotzdem freigibst oder abbrichst.
Was ändert sich für dich?
- Einzelüberweisungen: VoP ist verpflichtend.
- Sammelüberweisungen: VoP ist optional (Opt-In), wird aber von vielen Programmen angeboten.
- Ergebnisanzeige: Match/Close Match/No Match sofort sichtbar – inkl. Freigabe/Storno.
Praxis: So bereitest du dich jetzt vor
- Stammdaten aufräumen: Empfängernamen exakt so speichern, wie sie bei der Bank hinterlegt sind (Handelsregister/Impressum prüfen, notfalls anrufen).
- Rechnungsvorlagen anpassen: Hinweis auf korrekten Zahlungsempfängernamen ergänzen.
- Alias/Commercial Name klären: Bei deiner Bank fragen, ob ein Handelsname für den Namensabgleich hinterlegt werden kann (z. B. Kurzform deiner Firma).
- Interne Regeln festlegen: Wer entscheidet bei Close Match oder No Match? Ab welcher No-Match-Quote wird eine Sammelzahlung storniert?
- Zeitpuffer einplanen: Bei großen Sammelzahlungen kann VoP zusätzliche Bearbeitungszeit bedeuten.
Entscheidungshilfe: Close Match & No Match
Close Match:
- Ist die Abweichung offensichtlich (Tippfehler, & vs. „und“, Umlaute vs. ae/oe/ue)?
- Stimmen IBAN, Betrag und Rechnungsempfänger eindeutig überein?
No Match:
- Kontakt mit Empfänger aufnehmen und Daten verifizieren (z. B. per Rückruf an bekannte Nummer).
- Stammdatensatz korrigieren, Zahlung neu erzeugen und erneut übermitteln.
Beispiel aus dem Alltag
Du überweist an „Müller & Sohn GmbH“, die Bank führt das Konto als „Mueller und Sohn GmbH“. Ergebnis: Close Match. Wenn IBAN und Kontext stimmen, kannst du freigeben – oder vorher gegenprüfen.
Hinweis für PayPal-Nutzer
VoP bezieht sich auf SEPA-Überweisungen. Wenn du PayPal-Guthaben auf dein Bankkonto auszahlen lässt oder Rechnungen mit Banküberweisung anbietest, achte künftig besonders auf die exakte Namensschreibweise in deinen Bankdaten und auf deinen Rechnungen. So vermeidest du Rückfragen, Verzögerungen und unnötige Gebühren durch Fehlbuchungen.
Checkliste: Ready für den 5. Oktober 2025
- ✅ Empfängerstammdaten geprüft und vereinheitlicht
- ✅ Rechnungsvorlage mit Hinweis auf korrekten Zahlungsempfängernamen
- ✅ Bei der Bank nach Commercial Name/Alias erkundigt
- ✅ Interne VoP-Regeln (Close/No Match) definiert
- ✅ Zeitpuffer für Sammelzahlungen eingeplant
FAQ – kurz & knapp
Gilt das für alle? Ja, für alle SEPA-Überweisungen im Euro-Raum.
Muss ich bei Close Match immer abbrechen? Nein. Du trägst aber das Risiko – prüfe sorgsam.
Was, wenn der Name im Lohnprogramm vom Kontoinhaber abweicht? Hinterlege einen abweichenden Kontoinhaber im Lohn-/Rechnungsprogramm und spiele die Zahlung erneut aus.
Stand: August 2025. Dieser Artikel ersetzt keine Rechtsberatung. Prüfe Details bei deiner Bank/Software.